Wir sprechen oft vom „Dunklen Mittelalter“. In vielen europäischen Ländern aber zeugt eine Reihe erhaltener Bauten von tätiger Nächstenliebe.
Die ersten dieser Hospize oder Hospitäler für Reisende und Kranke entstanden in vorkarolingischer Zeit. Sie trugen oft den ‘Heiligen Geist‘ im Namen.
Im Hohen Mittelalter waren die Aufgaben getrennt.
Abseits der Pilgerherbergen wurden Kranke, Arme und Waisenkinder in Hospitälern versorgt. Aus den ursprünglichen Einzelzellen wurden große Hallen, die bessere Aufsicht und enge Verbindung zu Altar und Gottesdienst ermöglichten.
Ein besondere Herausforderungen war die Pflege von Lepra- und Pestkranken, die, wenn überhaupt, in speziellen, abgelegenen Spitälern betreut wurden.
Auf diese Aufgaben spezialisierten sich auch Orden, wie die Johanniter.
Eine Reihe der mittelalterlichen Bauten ist erhalten. Neben dem Hospital in Lübeck sind interessant:
Das „Heiligen-Geist-Hospital“ in Wismar. Wurde um 1250 als Armen- und Krankenhaus gegründet.
Das „Große Heilige Kreuz“ in Goslar wurde 1254 als Hospiz errichtet und bot Bedürftigen, Gebrechlichen und Waisen, aber auch Pilgern und anderen Durchreisenden ein Nachtlager und Versorgung mit Nahrung.
Manche der alten Hospize bieten noch heute Sterbenden Trost und Hilfe.
Manche der alten Hospize bieten noch heute Sterbenden Trost und Hilfe.