Der Tür als Eingang zur Kirche wurde im Mittelalter große Bedeutung geschenkt.
Sie war Schutz und Trennung, schied Innen von Außen, Stille von Lärm, Sakrales vom Profanen.
Im Gegensatz zu den Türen im Inneren trugen sie, eingebettet in mächtige reich skulptierte Portale, großartige Bildwerke.
Neben selteneren wertvollen Bronzetüren, die eher die Chance hatten bis heute zu überleben, war Holz der Werkstoff der Wahl. Aus dem Mittelalter sind nur Wenige erhalten.

Die ersten dieser beeindruckenden Türflügel – aus dem 11. Jh. - bestaunte ich in Köln in Santa Maria im Kapitol. Sie bewachten damals den Eingang der Nordkonche. Heute sind die 2,3 m hohen Flügel im südlichen Seitenschiff zu finden – hinter Gittern.
Eichenbohlen tragen 22 aus Nussbaumholz geschnitzte Bildtafeln mit Szenen aus dem Leben Jesu. Reste früherer Bemalung sind erhalten.

Linker Flügel unten: Taufe Christi
Darüber rechts: Kindermord
Bedeutend älter sind die Holztüren in der spätantiken Basilika Santa Sabina auf dem Aventin-Hügel in Rom. Hier verwendete der Künstler im 5. Jh. Zedernholz. Von ursprünglich 28 Paneelen sind noch 18 erhalten.

Israeliten mit der Feuersäule,
Ägypter ertrinken im roten Meer,
Aaron mit Schlangen
Ägypter ertrinken im roten Meer,
Aaron mit Schlangen
Zwei Türen von wie vielen?
Welche Schätze sind hier untergegangen!
Welche Schätze sind hier untergegangen!